Unser Plan waere gewesen: Zwei Tage Titicacasee, Besichtigung von Copacabana und der Isla del Sol. Tatsaechlich daraus geworden ist: zwei Tage am Titicacasee, vorwiegender Aufenthalt im Bett und auf der Toilette in einem Hostal in Copacabana, eine halbstuendige Unterbrechung zum Tretboot fahren.
Spielt die Gesundheit nicht mit, hat man Zeit zum Nachdenken, ueber das Leben, ueber sich selbst und ueber unsere Reise:
6 Monate reisen
Rucksaecke einpacken, auspacken
Tage, Naechte im Bus
aufgewacht in neuer Umgebung
Unterkunft suchen, nicht zu teuer bitte.
Wo sind wir jetzt eigentlich? Erstmal orientieren...
Ein Ausflug endet oft in einer kleinen Expedition
Essen kaufen, kalkulieren...pass auf, wir muessen das alles tragen!
Gibt es Wasser, kann man es trinken?
Wie kommen wir an unser Ziel? Taxi, Bus oder Autostop?
Unendliche Weiten, keine Menschenseele...
Unvergessliche Naturschauspiele, Wildniss, Ruhe.
Zurueck in der Zivilisation
Aufpassen auf sein Hab und Gut.
Wen kann ich vertrauen?
Immer wieder im richtigen Moment die richtigen Menschen treffen,
immer wieder Glueck gehabt.
Die Reiseapotheke ist noch immer voll, ein gutes Zeichen.
Wieder Rucksack packen
wieder ein neues Ziel finden
wieder einen Bus organisieren.
Man wird immer schneller.
Man fuehlt sich immer sicherer.
...doch mit der Zeit wird der Kopf voll
Eindruecke muessen verarbeitet werden
das Reisetempo zu bestimmen ist schwierig.
Man lernt Konfort immer mehr zu schaetzen
Gedanken an Zuhause
Danke an Familie
danke an die Freundschaften
die Distanzen ueberleben.
Mit seinem liebsten Menschen zu reisen
bedeutet alles zu teilen
24h beieinander zu sein
bedeutet auch der einzige Filter zu sein fuer alle Gefuehle,
die schoenen und alle anderen.
Reisen bedeutet sich kennen lernen
Situationen annehmen lernen
Geduld haben
sich treiben lassen
Zurueckkommen zum Wesentlichen.
Ein bisschen Musik, die unsere Reise begleitet...
|
Nimm die kleinen Schwierigkeiten der Reise nicht so wichtig; bleibst du
einmal auf einer Zwischenstation sitzen, dann freu dich, daß du am Leben
bist, sieh dir die Hühner an und die ernsthaften Ziegen, und mach einen
kleinen Schwatz mit dem Mann im Zigarrenladen. (Kurt Tucholsky) | |